KI und New Work: Warum wir eine offene Haltung und hybride Intelligenz brauchen 

Unsere Arbeitswelt wurde in den vergangenen 30 Jahren von der digitalen Technik geprägt – Computer, Internet, Smartphone (um nur einige Meilensteine zu nennen). Diese Entwicklung ist nicht abgeschlossen und wird es auch niemals sein. Gerade erleben wir zwei wichtige Trends: Auf der einen Seite das Verschmelzen der digitalisierten Sphäre mit unserer alltäglichen Wirklichkeit – hier finden sich Begriffe wie “Metaverse” und “virtuelle Welten” zunehmend in der öffentlichen Diskussion. Zum anderen ist es der Siegeszug von Instrumenten, die auf Verfahren der Künstlichen Intelligenz beruhen und Aufgaben übernehmen, die bisher dem Menschen vorbehalten. Beides wird angetrieben durch Remote Work und hybrides Arbeiten – Menschen arbeiten zusammen, obwohl sie räumlich voneinander getrennt sind. Viele von uns arbeiten ganz oder teilweise im Homeoffice, was für alle Beteiligten viele Vorteile, aber auch neue Herausforderungen mit sich bringt. Der anhaltende Fachkräftemangel fördert Remote Work, denn den Luxus, nur solche Menschen zu beschäftigen, die bereit sind, in der Nähe des Firmensitzes zu wohnen, können sich viele Unternehmen schon heute nicht mehr leisten. 

KI-Nutzung bietet Chancen auf Arbeitsentlastung
Die fortschreitende Einbettung Künstlicher Intelligenz in die Arbeitswelt wird diese weiterhin drastisch verändern, vermutlich in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit. Das weckt zurecht Befürchtungen: vor Missbrauch, vor Überforderung, vor sozialem Abstieg, weil die eigenen (beruflichen) Fähigkeiten überflüssig werden. Solche Befürchtungen können uns paralysieren und regelrecht arbeits- und lebensunfähig machen. 
Gleichzeitig bietet die KI-Nutzung Chancen auf Arbeitsentlastung, auf Erweiterung der Arbeitsspektren, auf interessantere Tätigkeiten und eine Steigerung der Produktivität. 
Nicht zuletzt bedeutet sie jedoch für die allermeisten Menschen die schlichte Notwendigkeit zur Anpassung. Wie eine IBM-Studie kürzlich zusammenfasste: „AI wird Menschen nicht ersetzen, aber Menschen, die AI nutzen, werden Menschen ersetzen, die es nicht tun.“ 

Nun ist die Anpassung an veränderliche Umstände und Technologien in der Arbeitswelt an sich nicht neu. Doch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt, dass sich der Wandel zunehmend beschleunigte. Beim KI-Thema dürfte die begonnene Veränderung sehr viel schneller und dringlicher verlaufen als bei früheren Technik-Innovationen. Sie wird Arbeits- und Privatleben gleichermaßen durchdringen und ihre Auswirkungen wirken weitgehend unabsehbar. All das verstärkt Verunsicherung und Ängste und kann bei Menschen ungünstige emotionale Reaktionen oder Reflexe auslösen: Festklammern an Bekanntem, Aggression, Regression und (innere) Erstarrung. Alles keine guten Grundlagen für Anpassungsbewegungen. Auf der anderen Seite mag es auch übertriebene Hoffnungen und eine unreflektierte Begeisterung geben. Wenn in einem Unternehmen beide Pole aufeinandertreffen, entsteht eine Reibung, die sich negativ auf die Zusammenarbeit auswirken kann. 

Was Menschen neben der technischen Auseinandersetzung mit dem KI-Thema daher brauchen, ist eine Haltung, die es ihnen ermöglicht, sich souverän auf diesen Veränderungsprozess einzulassen und darin arbeits- und lebensfähig zu bleiben. Denn diese Logik von schnellem Wandel wird voraussichtlich permanent sein. 

Manager, die derzeit noch darüber diskutieren, ob sie sich auf K.I. basierende Tools (von den Text-Generatoren wie ChatGPT über Chatbots im Kundenservice bis hin zu Lernen und Arbeiten in virtuellen Welten) einlassen oder besser noch abwarten, müssen sich eines bewusst machen: Der Wandel hat bereits begonnen. Viele Beschäftigte nutzen schon privat oder sogar beruflich freizugängliche K.I.-Tools. Die Integration von K.I.-basierten Funktionen in den Standards-Programmen wie Office oder Teams schreitet voran. Wir alle sind bereits in einem umfassenden Change-Prozess, ob wir wollen oder nicht. 

Offene Geisteshaltung ist gefordert
Wichtig ist es deshalb, eine offene Geisteshaltung zu entwickeln, die mit Neugier und Pragmatismus den neuen Entwicklungen einer digitalisierten Arbeitswelt begegnen. Das beinhaltet auch durchaus einen kritischen Blick, der die Möglichkeiten abschätzt, anstatt jede Neuerung gleich zu verwerfen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten versuchen, sich eine solche Geisteshaltung anzueignen – die Zeiten, in denen alles, was mit Digitalisierung zu tun hat, eine exklusive Angelegenheit für IT-Abteilungen und Technik-Spezialisten ist, sind vorbei.  

Deshalb ist es sinnvoll, sowohl dem Management wie auch allen Beschäftigten zwei Kompetenzen zu vermitteln: 

  • Erstens sollten sie ein Grundverständnis davon haben, was sich gerade in den Bereichen Digitalisierung, Metaverse und virtuelles Arbeiten, K.I. und Automatisierung passiert. Sie sollten eine realistische Vorstellung der neuen Techniken gewinnen, jenseits von blinder Euphorie und übertriebenen Ängsten.  
  • Zweitens sollte der offene und pragmatische Umgang mit allen Neuerungen geübt werden. Es sollte eine hybride Intelligenz trainiert werden. Künstliche Intelligenz soll nicht die menschliche Intelligenz ersetzen oder verdrängen. Vielmehr sollte K.I. (wie schon andere Technologien zuvor, vom Buchdruck bis zum Computer) produktiv eingesetzt werden, um die menschliche Intelligenz zu erweitern, also das Beste von natürlicher und künstlicher Intelligenz miteinander zu verbinden. 

Angewandten Improvisation liefert Impulse für veränderte Haltung
Für den zweiten Punkt wollen wir ein Beispiel liefern: Inspiration und Techniken für das Trainieren einer offenen Haltung können wir aus der Angewandten Improvisation (Applied Improv) ziehen, eben weil sie auf der Logik des Wandels beruht. Applied Improv basiert auf dem Improvisationstheater, bei dem Schauspieler*innen ohne vorbereiteten Text auf die Bühne gehen. Dort schreiben sie gewissermaßen die Szenen, während sie sie spielen. Sprich: sie erschaffen auf fluide, kooperative, humorvolle und kommunikative Weise sowohl Struktur als auch Inhalt des Projektes Theaterstück, und das „on the fly“. Es herrschen also sehr konzentriert Bedingungen, wie wir sie mehr und mehr in der Arbeitswelt vorfinden. Deshalb können dortige Theorien, Techniken und Übungen – in Trainingsformen der Angewandten Improvisation – auf die Arbeitswelt übertragen werden und Impulse geben für veränderte Haltungen und Strategien, sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene. 

In solchen Trainings geht es nicht darum, Theaterspielen zu lernen. Sondern um Methoden, die Dynamiken von komplexen Veränderungsprozessen erfahrbar und reflektierbar machen, sodass Ableitungen für den Arbeitskontext getroffen werden können. 

Wir empfehlen deshalb, Geld und Zeit nicht nur in Hard- und Software zu investieren, sondern auch in die Weiterbildung und Begleitung von Management und Belegschaft. Eine durchdigitalisierte Arbeitsumgebung wird in den Zeiten von Remote Work und hybriden Arbeiten eine alltägliche Realität, monatlich werden neue digitale Werkzeuge hinzukommen. Damit hier Chancen genutzt werden und keine Beschäftigten auf der Strecke bleiben, sollte man in die Förderung einer umfassenden hybriden Intelligenz im Unternehmen investieren. 

Confidos Autoren und Experten Dirk Engel und Tom Gerritz:

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VUCA und KI-Impulsworkshop

Hybrides Lernen – Von Blended Learning bis Virtual Reality (VR) | Confidos Gather Talk

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Der Confidos Gather Talk mit Holger Fischer, dem Eigentümer der Confidos Akademie, bietet einen aufschlussreichen Einblick in die visionären Lerndesigns einer zertifizierten Akademie, die proaktiv auf die Veränderungen der Arbeitswelt reagiert. Erfahren Sie, wie die zertifizierte Akademie dank hybrider Lernformate auf die Veränderungen der Arbeitswelt passgenaue Lösungen liefert.

Wir verstehen die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und passen uns agil an. Mit VR- und KI-basierten Ansätzen sowie hybriden Arbeits- und Lernformen (Remote Work) reagieren wir lösungsorientiert auf die dynamischen Veränderungen. Denn Ihre Erfolge sind unsere Motivation. 

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